Basement: «Es hört sich sehr «fuddy-duddy» altmodisch an»

Interview mit Andrew Fisher von Basement
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Pressebild / © Mitchell Wojcik

Interview von Thomas Hügli

 

Basement stammen aus England und das merkt man hin und wieder. Sowohl im Sound als auch im Style. Wieso beispielsweise in Videos schon mal Gewächshäuser aus der Heimat auftauchen und wieso das gar nicht so gemütlich war, erklärte uns Frontmann Andrew Fisher im Gespräch. Der Sänger des Quintetts erzählte ausserdem von den Wurzeln der Band und deren Einflüsse, aber auch über Locations und über Pläne für die Zukunft.

 

Das ist nicht dein erstes Mal in Zürich? 

Stimmt. Ich kann mich nicht genau erinnern wann, aber wir sind schon früher einmal nach Zürich geflogen. Ich erinnere mich, dass es auch damals kalt war, aber nicht so kalt wie jetzt. 

 

Ihr spielt heute im Bogen F, das ist eine kleine Location. Seid ihr gewohnt an kleinen Orten zu spielen?

 

Wir spielen an allen Orten, ob klein oder gross. Dieser Ort sieht super aus. Ich finde das Flair unter diesen alten Viaduktbögen genial. Es gibt eine schöne, familiäre Stimmung hier drinnen.

 

Ihr kommt von Ipswich Southfolk. 

Ja, mein Bruder und ich kommen aus Berry and Edmond in Ostengland. Wir sind alle Engländer.

 

Ihr habt eure Band 2009 gegründet. Kannst Du uns etwas über den Namen der Band berichten?

 

Alexs Mutter hatte ein Haus in Ipswich und wir nutzen den «basement» für unsere Band, um zu proben. Letztendlich war das Alexs’ Zimmer als er von der Universität zurückgekommen ist. Dort hatte er sein Zeugs und wir waren es gewohnt, dort rumzuhängen. Wir starteten unsere Bandübungen. So kam es zum Namen und der hatte nicht wirklich eine Bedeutung. Ausserdem war er sehr einfach, weil er eben keine spezielle Bedeutung hatte.

 

Also dann ist der Fokus nicht auf den Namen der Band gerichtet, sondern mehr auf die Qualität der Musik? 

 

Ja, ich glaube manchmal ist eine Band tatsächlich auf ihren Namen bezogen und ich war auch bereits in anderen Projekten involviert, wo oft gesagt wurde, dass die Band sich genau so anhören sollte. Wir hatten aber klar die Idee, dass sich unsere Musik nicht nach dem Namen der Band richten sollte. Trotzdem macht es die Sache mit unserem Bandnamen nicht einfacher, weil es so ein ordinäres Wort ist und alles bedeuten könnte.

 

Es kursieren viele Meinungen über den Stil eurer Musik. Alles von Melodie Hardcore Punk über Noise Rock bis zu Grunge. Wie würdest du eure Musik beschreiben?

 

Alternativ Rock, aber eher bewege ich mich in Richtung Rock und das hört sich sehr «fuddy-duddy» altmodisch an. Alternative Rock oder Alternative Musik ist gut, das trifft am besten, was wir machen. Es ist nichts sehr Genaues oder Spezielles, deshalb gefällt mir Alternative Rock am besten.

 

Welche Bands haben euern Style beeinflusst? 

Alles was ich bisher gehört habe, hatte irgendwie einen Einfluss auf unsere Musik, da ist aber nicht wirklich etwas sehr Spezielles dabei. Gerade bei der letzten Aufnahme haben wir uns Mühe gegeben, gar nicht zuzuhören. Denn wir haben festgestellt, dass sich unsere Musik verändert, wenn wir uns zu viel Musik anhören und wir dann genauso enden wie diese Musik. Das frustriert, denn wir können unsere eigene Musik für unser Gefühl viel besser machen. Grosse Bands haben sicher eine Vorbildfunktion. Smashing Pumpkins, Nirvana, Alternative Rockmusik, Soundgarden und ähnliches.

 

Manchmal wird euere Musik als Emo bezeichnet, wobei es dabei um Ausdruck eurer Emotionen durch die Musik geht. Welche Gefühle wollt ihr ausdrücken durch eure Musik?

 

Das können wir im vornherein nie genau bestimmen. Es kommt darauf an wie unsere Stimmung gerade ist. Wenn wir uns gut fühlen, dann gibt es einen Grund dafür und diesem gehen wir nach. Was bringt es uns, dazu ein Gefühl zu haben?. Die Suche danach findet sich wieder in unseren Songs. Ich mag diesen Umstand sehr, es erlaubt uns das Teilen unseres Befindens und unserer Botschaften. Es ist tatsächlich eine karthagische Erfahrung.

 

In eueren Videos sind viele Gewächshäuser zu sehen, ist das ein Zufall?

 

Oh ja, tatsächlich. Wir hatten nur wenig Zeit für den ganzen Dreh. Also alles was wir finden konnten, musste als Set herhalten. Da vor allem das Medium Spiegel im Vordergrund stand, fielen uns die in unserer Gegend leerstehende Gewächshäuser im botanischen Garten auf. Diese konnten wir unkompliziert nutzen. Allerdings war das eine sehr schweisstreibende Angelegenheit, da sich die Glashäuser bei Sonnenschein im Monat Juli dermassen stark aufheizten, dass sich unser Dreh wie einem Aufenthalt in einer Sauna anfühlte. Nur dank einem benachbarten alten Steinhaus, in dem wir uns abkühlen konnten, schafften wir das.

 

Britische Symbole im allgemeinen fallen in euren Videos auf. 

Ja, es lässt sich nicht umgehen, die sehr englisch aussehende Infrastruktur in unserer Nachbarschaft, auf Video zu bannen. Schliesslich sind wir alle Engländer und lieben unser Herkunft und unser Land. Obwohl wir heute alle in den USA leben und unsere Musik sich auch eher amerikanisch anhört und wir ein amerikanisches Label und Management haben, bleibt England unsere Heimat und unsere Inspiration.

 

Schon bald spielt ihr als Vorband von Weezer und den Pixies, wie kam es dazu?

 

Wir haben die Bands angefragt und schnell hiess es «lets do it». Ein kleiner Traum wird dabei wahr. Wir waren schon immer Fans von der Pixies und von Weezer und deren Rock, bereits mit 15 Jahren waren wir sehr angefressen von den Bands.

 

Vermisst ihr eure Familien in England? 

Wir versuchen, unsere Eltern in Southfolk und in Norfolk so oft wie möglich zu sehen. Zum Glück habe ich meinen Bruder bei mir, so sind wir immer als ein Teil der Familie zusammen.

 

Basement - «Be Here Now»

 

* Mehr Infos über Basement gibt es auf der Band-Website

 

Bäckstage Redaktion / Mi, 06. Feb 2019